Als es vor vielen Wochen darum ging, wo und wie ich mir denn
vorstellen könnte, meinen 50. Geburtstag zu verbringen, war ich einigermaßen
ratlos. Welche Möglichkeiten hat man denn schon auf der Ostsee? Stockholm
stellte für mich von Anfang an eine denkbare Option dar. Schon vor einigen
Jahren besuchten wir im Campingurlaub mit Fabi diese wunderschöne Stadt und
nahmen uns vor, dass dies nicht das letzte Mal sein würde. Die schwedische
Hauptstadt dehnt sich über 14 Inseln, welche durch 53 Brücken verbunden sind, aus und galt noch bis 1861 als schmutzigste
Stadt Europas, da sie keinerlei Kanalisation besaß. Davon ist heute natürlich
nichts mehr zu spüren, im Gegenteil. Durch das viele Wasser im Stadtbild
scheint jede Stadtansicht bei Sonnenschein geradezu zu leuchten, wirkt diese
europäische Großstadt (2,1 Mio. Einwohner incl. Vororte) luftig und leicht.
Dabei prägen imposante Gebäude (Kirchen, Schlösser) die Silhouette und selbst
zu diesem Zeitpunkt im Jahr strömen Unmengen von Touristen durch die Straßen.
Am besten hatte mir damals das Flair der Gamla stan (Altstadt) gefallen, die
engen Gassen der kleinen, ockerfarbenen Gebäude mit vielen Läden und Cafés und
genau da wollte ich am 9. September sein. Kein Sightseeing- Stress, kein
kilometerlanges Abarbeiten von Sehenswürdigkeiten und Plätzen. Einfach ein
bisschen fotografieren und genießen. Nun ließ unser Zeitplan dies aber
eigentlich gar nicht zu, mussten wir schon südlicher sein, um unser Ziel,
Anfang Oktober wieder zu Hause einzulaufen, erreichen zu können. Zum Glück
erzählte mir Carsten, der auf seinem Weg
nach Norden u.a. im Hafen von Nynäshamn landete, von einer Zugverbindung nach
Stockholm direkt vor dem Hafengelände. In ca. 50 Minuten erreicht man für
ungefähr 4€ das Zentrum der City- idealer geht es nicht. So passte also alles
zusammen und mein besonderer Tag in der Ferne konnte kommen. Schon gegen
viertel 9 fanden wir uns am Sonntag früh beim Hafenbäcker ein und genossen, in
der Sonne sitzend, ein „süßes“ Frühstück mit viel Kaffee ( in Schweden kann man
sich nachgießen…). Kurz nach 9 saßen wir im Zug nach Stockholm. Für Paule war
dies die erste Zugfahrt seines Lebens und entsprechend nervös war er auch. Mit
viel Zuwendung gelang es uns tatsächlich ihn bei Laune zu halten und ein
vorzeitiges Aussteigen zu verhindern. ;-) Die ellenlangen Rolltreppen in der
mehrstöckigen Endstation bewältigte er dagegen mit Bravour. Lange bummelten wir
bei Sonnenschein zur und durch die Altstadtinsel. Fast alle Geschäfte waren
geöffnet und so gab es einiges zu entdecken. Schon im Boot hatte ich mir auf
dem Stadtplan die Nordseite der Insel Södermalm als Zielort für Aufnahmen einer
der vielen wunderbaren Ansichten Stockholms ausgesucht. In der Praxis hatte man
dort tatsächlich einen gigantischen Blick über die Dächer der Stadt. Viele
Fotos später ging es dann langsam (über einen Trödelmarkt…😉) wieder zurück. In
einem schicken Fischrestaurant am Hafen von Nynäshamn ließen wir dann den Abend ausklingen…
Trotzdem mein Wunsch in Erfüllung gegangen ist, habe ich mich an diesem Tag aber
eigentlich am meisten über die vielen lieben Wünsche und Gedanken von euch
allen aus der Heimat gefreut. „Aus den Augen- aus dem Sinn“ sagt man ja
sprichwörtlich, mit so einer Menge lustiger Grüße und Gespräche hatte ich
wirklich nicht gerechnet! Und auch wenn ich ehrlich gesagt noch immer keine
zündende Idee über den Zeitpunkt und Ort einer Nachfeier habe- sie kommt auf
alle Fälle, versprochen!!!😊
Wir waren nicht allein... |
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