Montag, 23. Juli 2018

Frühe Möwe fängt...

...den Törn gelassen an.Nach unserer Entscheidung in Bezug auf eine Verkürzung der Ostseerunde waren wir beide innerlich spürbar erleichtert. Die Insel Bergö war für zwei Tage unser nächstes Ziel und da sie nur 25 sm entfernt lag, konnten wir früh sogar ausschlafen. Plötzlich blies auch der lange vermisste Wind wieder und wir verlebten in Folge einen superschönen Segeltag unter strahlend blauem Himmel. Der Hafen erwies sich bei genauerer Betrachtung als ein in die Jahre gekommener Steg, den wir uns, längseits angelegt, mit der "Snowbird" (Per und Marlene, das finnische Ehepaar, welches wir in Merikava trafen und die uns mit viel Wissenswertem über Finnland versorgten),Dieters "Uschi" und einem finnischen Motorboot teilten. Erstaunlicherweise sprach auch dessen Besatzung ein wenig deutsch und so ergab bald ein Wort das Andere. Wieder genossen wir unsere Urlaubszeit- baden, angeln, ausgedehnte Ausflüge mit Paule durch den Wald (große Heidelbeeren, aber noch größere, stechfreudige Bremsen!) Ja, sogar unser Bord- Minifahrrad kam erstmalig zum Einsatz. Da das Dorf ca. 2,5 km entfernt lag und sich ewig lang hinzog, die Temperaturen aber weit über 25°C stiegen, war dies die Möglichkeit, ein wenig mehr von unserer Umgebung zu sehen und Frischwaren im Dorfladen (der gleichzeitig Postamt ist) nachzukaufen. Nur auf das obligatorische Eis musste Carsten verzichten- so schnell konnte ich wirklich nicht zum Boot zurückfahren! Übrigens probieren wir bei unseren Einkaufstouren immer mal wieder eine neue , einheimische Sorte aus... Lakritzgeschmack ist wirklich sehr, sehr gewöhnungsbedürftig! Und dabei mag Carsten an sich diese Süßigkeit.
Häufig wird der Steg wohl nicht benutzt...


Gestern früh stand dann für uns erstmal der letzte Ritt auf den Wellen an. Und der wurde es tatsächlich. Mit Windstärke 3 bis 4 aus der richtigen Richtung schoss die "KETO" mit z.T. 7 Knoten nur mit dem Vorsegel Richtung Vaasa.Dicke Wolken verdeckten die Sonne, viel kühlere Temperaturen als die letzten Tage und es regnete sogar ein wenig- es war völlig egal. Einen ganzen Streckenabschnitt segeln- das gab es bisher in unserem "Segelsommer" nicht häufig! Der Nachmittag stand im Zeichen der Vorbereitung des 2. Teiles der Tour. Am letzten, gemütlichen gemeinsamen Abend verabschiedeten wir uns von Dieter und Enkel, welche schon Montag ihre Reise in Richtung Schweden fortsetzen wollen. Wir allerdings werden für ca. 6 Tage das Boot verlassen, ein Auto mieten und zum nördlichsten Punkt des europäischen Festlandes unterwegs sein. Circa 1300km (eine Strecke) im Auto, schlafen im Zelt, völlig unbekannte und dünn besiedelte Landschaften: Lappland, wir kommen...
PS.: Der nächste Blogeintrag erscheint erst wieder danach! Aber dann...😉