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Kalmarbrücke in Sicht |
Noch zwei weitere Tage mussten wir in Mönsteras ausharren,
bis sich endlich ein geeignetes Fenster auftat. Am Abend zuvor unterhielten wir
uns darüber mit unserem Nachbarn (dem Frachtensegler), der grinste schelmisch
und verneinte die Weiterfahrt für sich, er sei schließlich keine „25“ mehr.
Sind wir auch nicht aber die Ungeduld nach so vielen erzwungenen Ruhetagen
wurde immer größer und die erstmalig angesagte Windrichtung Nordwest konnten
wir einfach nicht liegen lassen- auch wenn Windgeschwindigkeiten von über 20
Knoten prognostiziert wurden. Wieder klingelte der Wecker bei Sonnenaufgang und
der gewohnte „Fahrtentrott“ begann: Duschen, Kurzfrühstück, Hunderunde, klar
Schiff, Tee kochen, zwei Stunden später gelassen ablegen… Erstaunt beobachteten
wir, dass auch bei der „Venus“(Frachtensegler) ein paar Minuten vor uns die
Leinen gelöst wurden und wir ihr einfach durch das betonnte Fahrwasser bis zur
offenen See folgen konnten. Und dann begann die bisher schnellste und schönste
Segelfahrt unseres Urlaubes. Nur mit dem Vorsegel erreichte die KETO Geschwindigkeiten
über 6 Knoten über Grund, sogar die 7 tauchte ab und zu in der Anzeige auf.
Obwohl die Wellen nicht eben klein waren, kamen sie diesmal aber mit dem Wind (27 Knoten!)
von schräg hinten (NW) und schoben uns, statt wie sonst zu „buckeln“. Die Sonne
schien und wir flogen nur so über das Wasser. Die Zeit verging schneller als je
zuvor und schon tauchte in der Ferne die Silhouette von Kalmar auf (ca. 25 sm
gefahren). Hier wollten wir einen Zwischenstopp einlegen und tanken, da aus der
Erfahrung heraus viele Häfen incl. ihrer Tankstellen schon geschlossen waren.
Nicht schlecht staunten wir, als wir vor uns an der Tanke die „Venus“
erkannten, welche uns zwischenzeitlich glatt davon gesegelt war. So dauerte es
ein paar Minuten länger als geplant bis wir weiter fliegen konnten. Am Ende
zogen sich die verbleibenden 16 sm doch noch ganz schön, vor allem die
Temperaturen um die 13°C waren unangenehm. Gegen 16.30 Uhr fuhren wir in den
kleinen Sportboothafen von Ekenäs ein und wurden gleich mit Handzeichen
persönlich an einen Längsseitsplatz geleitet. Später stellte sich heraus, dass
unsere Elektroleitung um 2m zu kurz für einen Anschluss war und wir das Boot
dafür drehen mussten. Auch dafür fanden sich (ohne Anfrage!) schnell helfende
Hände. Spätestens am nächsten Tag früh, als der Blick auf das Thermometer nur
3°C Außentemperatur versprach, waren wir über diese Aktion sehr froh, da der
Heizlüfter wenigstens im Boot „Betriebstemperatur“ herstellen konnte. Erst 9.30
Uhr war die Außentemperatur über 10°C gestiegen und wir machten uns auf den Weg.
Der 33 Seemeilen entfernte Hafen von Sandhamn, kurz vor der Ecke zur Hanöbucht,
war das Tagesziel. Die Windrichtung stimmte erneut, Windgeschwindigkeiten um 15
Knoten ließen uns eine entspannte, schnelle Fahrt erwarten. Das Großsegel wurde
(nach wie vielen Wochen mal wieder?!) gesetzt und so ging es unter
Vollbesegelung zügig los.
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Burg von Kalmar |
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Hafen Ekenäs |
Leider schlief der Wind dann nach und nach immer mehr
ein und wir wurden deutlich langsamer. Carsten setzte den Gennaker als
Lösungsversuch aber einige Momente später wurde klar, dass der auffrischende
und auf SW drehende Wind einen Einsatz unmöglich machte. Und wie der Wind
plötzlich aufdrehte! Mit ordentlicher
Schräglage (Am-Wind-Kurs!) und konfuser Welle holperten wir erst mal am Hafen
vorbei, um dann, mit dem Wind von Süden kommend, eine leichtere Einfahrt zu
haben. Erst 17.00 Uhr machten wir die
KETO im wenig ansprechenden aber gut geschützten Hafenbecken fest. Mindestens
zwei Starkwindtage mussten wir hier „absitzen“- keine tolle Aussicht. Schon
beim Aufwachen am nächsten Morgen waren wir sehr froh über den Schutz. Die
Baumwipfel bogen sich bedenklich, der Wind pfiff mit ca. 40 Knoten über das
Land und trieb sogar das Wasser aus dem Hafenbecken. Wir trauten uns gar nicht
das Boot zu verlassen, da bei 50 cm Höhenunterschied von Boot zur Kaimauer die
Festmacherleinen nachgestellt und beobachtet werden mussten. Zwei Bücher (E-Books) später war auch dieser Tag
vorbei. Heute Morgen schien die Sonne und schon sah alles viel freundlicher
aus. Das Wasser unter dem Boot hatte wieder Normalstand und nichts schien uns
von einer Abfahrt abzuhalten- wäre da
nicht der angesagte Starkwind aus den
Vorhersagen. Obwohl davon nichts zu spüren war und Carsten dem scheinbar
verlorenen Fahrtag nachtrauerte, hielten wir, auch wegen der fehlenden
Vorbereitung einer Route, am Ruhetag fest, liefen bis zum Hafen in Torhamn
(keine Alternative für uns) und über den ICA (Einkauf) und Burgergrill (Mittag)
ging es wieder zurück. Auch der böige, pfeifende Wind kam zum Mittag
tatsächlich auf- alles richtig gemacht. Morgen soll es dann doch wenigstens ein
paar Meilen weitergehen. Hasslö, eine Insel südlich von Karlskrona in der
Hanöbucht, könnte das Ziel sein. Wenn
der Wind mitspielt…
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Hinter dem Hafen gehts weiter... |
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Sandhamn Hafen |