Mittwoch, 12. September 2018

Stockholm



  Als es vor vielen Wochen darum ging, wo und wie ich mir denn vorstellen könnte, meinen 50. Geburtstag zu verbringen, war ich einigermaßen ratlos. Welche Möglichkeiten hat man denn schon auf der Ostsee? Stockholm stellte für mich von Anfang an eine denkbare Option dar. Schon vor einigen Jahren besuchten wir im Campingurlaub mit Fabi diese wunderschöne Stadt und nahmen uns vor, dass dies nicht das letzte Mal sein würde. Die schwedische Hauptstadt dehnt sich über 14 Inseln, welche durch 53 Brücken verbunden sind,  aus und galt noch bis 1861 als schmutzigste Stadt Europas, da sie keinerlei Kanalisation besaß. Davon ist heute natürlich nichts mehr zu spüren, im Gegenteil. Durch das viele Wasser im Stadtbild scheint jede Stadtansicht bei Sonnenschein geradezu zu leuchten, wirkt diese europäische Großstadt (2,1 Mio. Einwohner incl. Vororte) luftig und leicht. Dabei prägen imposante Gebäude (Kirchen, Schlösser) die Silhouette und selbst zu diesem Zeitpunkt im Jahr strömen Unmengen von Touristen durch die Straßen. Am besten hatte mir damals das Flair der Gamla stan (Altstadt) gefallen, die engen Gassen der kleinen, ockerfarbenen Gebäude mit vielen Läden und Cafés und genau da wollte ich am 9. September sein. Kein Sightseeing- Stress, kein kilometerlanges Abarbeiten von Sehenswürdigkeiten und Plätzen. Einfach ein bisschen fotografieren und genießen. Nun ließ unser Zeitplan dies aber eigentlich gar nicht zu, mussten wir schon südlicher sein, um unser Ziel, Anfang Oktober wieder zu Hause einzulaufen, erreichen zu können. Zum Glück erzählte mir Carsten, der auf seinem  Weg nach Norden u.a. im Hafen von Nynäshamn landete, von einer Zugverbindung nach Stockholm direkt vor dem Hafengelände. In ca. 50 Minuten erreicht man für ungefähr 4€ das Zentrum der City- idealer geht es nicht. So passte also alles zusammen und mein besonderer Tag in der Ferne konnte kommen. Schon gegen viertel 9 fanden wir uns am Sonntag früh beim Hafenbäcker ein und genossen, in der Sonne sitzend, ein „süßes“ Frühstück mit viel Kaffee ( in Schweden kann man sich nachgießen…). Kurz nach 9 saßen wir im Zug nach Stockholm. Für Paule war dies die erste Zugfahrt seines Lebens und entsprechend nervös war er auch. Mit viel Zuwendung gelang es uns tatsächlich ihn bei Laune zu halten und ein vorzeitiges Aussteigen zu verhindern. ;-) Die ellenlangen Rolltreppen in der mehrstöckigen Endstation bewältigte er dagegen mit Bravour. Lange bummelten wir bei Sonnenschein zur und durch die Altstadtinsel. Fast alle Geschäfte waren geöffnet und so gab es einiges zu entdecken. Schon im Boot hatte ich mir auf dem Stadtplan die Nordseite der Insel Södermalm als Zielort für Aufnahmen einer der vielen wunderbaren Ansichten Stockholms ausgesucht. In der Praxis hatte man dort tatsächlich einen gigantischen Blick über die Dächer der Stadt. Viele Fotos später ging es dann langsam (über einen Trödelmarkt…😉) wieder zurück. In einem schicken Fischrestaurant am Hafen von Nynäshamn  ließen wir dann den Abend ausklingen… Trotzdem mein Wunsch in Erfüllung gegangen ist, habe ich mich an diesem Tag aber eigentlich am meisten über die vielen lieben Wünsche und Gedanken von euch allen aus der Heimat gefreut. „Aus den Augen- aus dem Sinn“ sagt man ja sprichwörtlich, mit so einer Menge lustiger Grüße und Gespräche hatte ich wirklich nicht gerechnet! Und auch wenn ich ehrlich gesagt noch immer keine zündende Idee über den Zeitpunkt und Ort einer Nachfeier habe- sie kommt auf alle Fälle, versprochen!!!😊




Wir waren nicht allein...