Samstag, 21. Juli 2018

Zielanpassung


Alle Optionen werden probiert - Spisegeln
Schier endlos zieht sich die Reise in den Norden des Bottnischen Meerbusens dahin. Viele idyllische Ankerplätze und Naturhäfen lassen wir links liegen, da unsere Fahrt weiter gehen muss. So schön wie der Sonnenschein und die warmen Temperaturen auch sind, die spiegelglatte Ostsee,  verbunden mit dem fehlenden Wind,  scheint uns glatt einen Strich durch die Rechnung zu machen. Unser erklärtes Ziel war ja, den nördlichsten Hafen „Haparanda“ der Ostsee zu erreichen und von dort aus mit dem Mietauto zum Nordkap zu fahren, um dann an der Ostküste Schwedens zurück zu segeln. Schon in mehreren Unterhaltungen bemerkten finnische Gesprächspartner, dass unsere vermeintliche Ankunft im hohen Norden ein wenig spät im Jahr sei, da das Wetter dort zeitiger auf Herbstmodus umschlägt. Auch empfanden sie selbst die Strecke nördlich von Vasa eher als langweilig (O-Ton: „… nur Wasser, Steine und Nichts…“) oder unattraktiv. Wir mussten uns also fragen, was  uns wichtig ist. Sind wir bereit, auch weiterhin als „Motorboot“ eine so lange Strecke unter Zeitdruck zu absolvieren, nur um einen vorher gefassten Plan zu erfüllen? Zunehmend müssen wir dabei auch an unseren vierbeinigen Freund denken, der tagsüber bei karibischen Temperaturen an Deck einen Sonnenstich bekommt,

Segelzeit genießen...

um dann im Hafen eine für ihn zu kurze Runde an der Leine laufen zu können und zunehmend unausgelastet wirkt. Vorgestern, im Hafen von Merikavia/ Krookka (Kostenfrei, incl. aller Sanitäranlagen!) diskutierten wir wieder mit einem ausgesprochen netten und gesprächigen finnischen Ehepaar, deren Heimathafen noch 70 km nördlich von Vasa liegt. Nachdem auch sie alle unsere Bedenken bestätigten und die Ersatzidee als sinnvoller und gut durchführbar empfanden, waren wir uns einig- unsere Reise mit der KETO in Richtung Norden endet in Höhe der Stadt Vasa, die Tour zum Nordkap  wird mit dem Auto trotzdem absolviert, sie ist halt paar hundert Kilometer länger. Dies hat vielleicht noch den weiteren Vorteil, dass wir ein bisschen mehr von Land und Leuten kennenlernen und andere Eindrücke als die Ostseeküste erhalten. Ganz mit uns im Reinen genossen wir noch den wunderschönen Abend, gingen im Hafenrestaurant  gemeinsam mit Dieter und seinem  Enkel lecker essen, erkundeten mit Paule in einer etwas ausgiebigeren Runde die Gegend und freuten uns über einen erfolgreichen Drohneneinsatz. Wieder ging es erst gegen Mitternacht in die Kojen…